Kategorie: Hörspiele,Maestro

Kennenlernen

„Schön, Dich endlich mal näher kennen zu lernen“, sage ich.

„Ich kannte mal Jemanden, der wollte immer nur lernen, lernen und weiter lernen“

„Ich hab gelernt, dass es manchmal sehr viel hilfreicher ist, etwas zu kennen, als es zu lernen“

„Hilfe reicht manchmal nicht, selbst wenn man reich ist!“

„Aber Lernen kann helfen, reich zu werden.“

„Es kann einen auch ganz wundervoll davon abhalten. Ich kenne Jemanden, der hat gelernt und gelernt und erst recht kennen gelernt und reich ist er trotzdem nicht, außer an Erfahrung.“

„Meiner Erfahrung nach reicht es auch nicht, zu lernen, oder etwas zu kennen. Manchmal erkennt man sich selbst kaum wieder, weil man Jemanden kennen lernt, und dann kommt der Reichtum ganz von selbst.“

„Selbst Reichtum ist aber noch lange kein Schlüssel zum Glück. Vielleicht steht er einem sogar im Weg. Ich kannte mal Jemanden, der war reich, aber überhaupt nicht glücklich.“

„Alles Propaganda! Das kenne ich noch aus der Überlieferung vom Reich. Ich kenne viele, die sind reich und glücklich!“

„Warst Du schon mal wirklich in deren Innenreich, nachdem Du sie kennen lerntest?“

„Ein Lerntest? Doofe Erfindung, kenn ich schon!“

„Schonung kann manchmal ziemlich nötig sein, aber ich kannte mal Jemanden, der schonte sich so sehr beim Lernen, dass er kaum was dabei lernte.“

„Schon möglich, aber was können wir daraus lernen?“

„Man kann nur etwas können, das man kennt, selbst mit Talent ist nicht ganz fremd, was man davor kaum kannte.“

„Diesen Gedanken kannte ich bis gerade eben noch nicht. Ich möchte mich gerne bedanken.“

„Geh Danken!“

„Ge-nau, aber ich würde gerne noch bleiben, mir die Zeit vertreiben, mit Dir zusammen schreiben, mir von Dir ne Scheibe abschneiden. Wir kennen uns doch kaum und es gibt so viel zu lernen!“

„Gib auf das Schwärmen!“

„Ich kannte mal Jemanden, der war ein ganz hervorragender Nachtschwärmer. Jungejunge, wen der alles kennen lernte!“

„Junge hübsche Dinger, für die der da schwärmte, so manche er wärmte und sah dann nur die kalte Schulter. Kennste das?“

„Ich weiß schon, was Du damit meinen könntest, aber ich glaube, dabei hat Jemand auch ne ganze Menge gelernt!“

„Aber erkannt?“

„Im biblischen Sinne bestimmt, würde ich sagen. Und ist das nicht das Buch, das so viele nennen, ohne anzuerkennen, dass da die wichtigsten Dinge ganz simpel drin stehen, so wie nicht töten, lieb sein und andern nicht auf die Eier zu gehen?“

„Ein Eiertanz, nicht nur mit Schwanz!“

„Hihi, ja, das kenne ich auch. Alleine bis ich den mal so wirklich kennen lernte und lernte, ihn zu tanzen!“

„Ganz dünnes Eis, so zwischen Kleinking/d und Greis“, sage ich.

„Kreisen die Gedanken erstmal, dann ist es schwer zu lernen, sie wieder einzufangen, ganz besonders die langen, die kenne ich oft selbst nicht ganz.“

„Ganz offensichtlich sollten wir lernen, die Quelle der Inspiration zu ergründen und Ihren Ursprung zu finden.“

„Ursprung, Eisprung, sei’s drum!“

„Gar nicht so dumm…“

„Gar nicht wirklich von mir, sondern aus der Quelle.“

„So ganz ohne Quellenangabe?“

„Eine milde Gabe wird auch das Einzige sein, was uns noch bleibt, wenn wir nicht lernen, uns zu vermarkten.“

„Wie wär‘s mit Angabe?“

„Kenne ich zwar, habe ich aber noch nie gelernt, außer beim Tischtennis.“

„Zu Tisch, Dennis!, sagte auch mal Jemand ziemlich häufig…“

„Ein Haufen Mist war das, sowas von krass! Vergoldet und mit Lorbeerkranz, aber wenn man genauer schaut: Nix als stinken kann’s!“

„Ja, da hat Jemand ganz schön viel kennen gelernt. Vor allem sich selbst und wo es da stinkt.“

„Insbesondere, wenn das eigene Schiff sinkt und man die Ratte ist, die da nicht mehr heraus kommt.“

„Ja, ausgebombt aus der eigenen Komfortzone.“

„Komm fort-Zone war dann aber auch angesagt. Ich habe mal Jemanden gekannt, der lebte wie die Made im Misthaufen und musste erst aufs Feld gestreut werden, bis er sich wieder kannte.“

„Zu oft die Kante gegeben davor. Das muss dann an der frischen Luft gelegen haben, dass er wieder denken konnte.“

„Denkste?“

„Ja!“

„Na? Und?“

„Waidwund am Grund vom Schlund, dann ausgekotzt, fast unverdaut.“

„Urvertraut?“

„Glaub schon. Kennst Du das, wenn man das lernt?“

„Mir hat mal Jemand gesagt, dass Lernen nur ein Erinnern an Dinge ist, die wir schon kennen.“

„Bestimmt so ne Esotussi!“

„Mit Esobussi!“

„Eher Esoschmusi mit Esobusi, so wie ich Jemand kenne.“

„Könnte schon sein.“

„Na komm, steig ein! Wir drehn noch ne Runde mit der Synapsenachterbahn.“

„Darf ich mal fahr‘n?“

„Klar, aber ramm nicht das Lernzentrum, sonst kennt sich später wieder Niemand aus.“

„Ich kannte mal Jemand, der hatte genau das zum Ziel…“

„Ja, aber von dem hört man auch nicht mehr viel.“

„Ich kenne ihn aber noch ziemlich genau.“

„Dafür lernst Du jetzt mehr, Du arme Sau.“

„Au! jetzt hast Du mich wieder daran erinnert. Lass mich bitte hier an der Lernstelle raus!“

„Kennst Du Dich?“

„Aus!“

0 %

gelesen