Nächtens
Nächtens geht die Gattin leise,
dank der Technik auf die Reise
lässt sich sanft die Sinne streichen
beginnt im Innern zu erweichen
Will ins Reich der Lüste wandeln
wünscht den Dichter anzubandeln
um in Lust neu zu erblühen
Ihre Lippen wollen glühen
Unter wohligem Erröten,
gibt sie hin sich ihren Nöten
Lässt die Hände rastlos wandern
Denkt sie lustvoll an den Andern
Der so fern, und doch so nah,
wusste nicht, wie ihr geschah,
als sie von der Liebe toll,
erbebte, ach so wonnevoll
Wünschte sich auf ihren Reisen
mit voller Absicht zu entgleisen,
von verbotner Frucht zu essen,
ward von ihrer Lust besessen.
Ihr tief brennendes Verlangen
wog stärker als ihr leichtes Bangen,
denn sie wusste, dass der Preis
nicht nur war glühend, sondern heiß
Würd sie in neue Welten führen,
nur durch das sanfteste Berühren
würde ihre Welt erbeben
und in ihr die Sehnsucht regen,
sich ganz dem Strudel hinzugeben,
der in ihr ein neues Leben
voller Wonne würd entzünden,
sie sich selbst würd neu ergründen.
Doch müsste sie den Preis bezahlen
Und unter bittersüßen Qualen,
wird sie, bis zum nächsten Morgen,
es ihrem Mann recht gut besorgen